Der giftige Müll aus den Smartphones und Co.

Weltweit werden nur circa ein Drittel des aufkommenden Elektroschrotts recycelt. Das Problem ist, dass dabei wertvolle Ressource verloren gehen. Aber das Problem könnte gelöste werden. 

 

Schaut man sich einmal München an werden hier statistisch 7 kg Elektroschrott pro Einwohner zu den Sammelstellen gebracht. Eigentlich müssten es in dieser Stadt aber 20 kg sein. Aber es geht noch weiter... 

Schaut man sich die EU-Länder gesamt an, werden hier 3,3 Millionen Tonnen des Elektroschrotts recycelt. Allerdings werden im Gegenzug 9,5 Millionen Tonnen produziert. Das bedeutet, dass nur ein Drittel aller defekten oder nicht mehr benötigten Elektrogeräte den Weg zu den Sammelstellen finden. Der verschwindet leider in illegalen Kanälen. 

 

Sieben Organisationen haben die Studie durchgeführt und im Jahr 2015 veröffentlicht. Die Ergebnisse zeigen sehr deutlich, dass es in Europa ein Problem mit dem Elektroschrott gibt. Dadurch dass  große Mengen teils illegal weggeschafft werden, gehen wertvolle Ressourcen verloren. Hierzu gehören zum Beispiel auch Handys, die das seltene Erden zum Teil enthalten. Aber auch Metalle wie Gold, Silber oder Iridium verschwinden einfach.

 

In den meisten Fällen landet der Schrott am Ende in Afrika oder Asien. Hier werden die Geräte allerdings nicht fachmännisch zerlegt, da Standards und entsprechende Mittel fehlen. Das schadet nicht nur die Umwelt in erheblichem Maße, sondern auch die Gesundheit der Menschen die den Schrott verarbeiten. Laut UN arbeiten auf den Halden 20.000 Kinder, die die giftigen Dämpfe einatmen. 

Was ist mit Deutschland?

Alle Länder der EU regeln selber, wie sie mit dem Schrott umgehen. Bei uns gibt es hierfür ein spezielles Gesetz. Dieses Gesetz besagt, dass die Umwelt vor den schädlichen Substanzen geschützt wird und zusätzlich die entstehenden Abfallmengen durch eine entsprechende Verwertung verringert werden. Dass diese Richtlinien eingehalten werden, kontrolliert die EU und Deutschland hat sich verpflichtet, die EU über die Sammelquoten zu informieren. Bis jetzt konnten diese Richtlinien immer eingehalten. Die letzten neuen Regelungen wurden allerdings etwas spät eingeführt was dazu führte, dass Deutschland nur knapp einer Strafe entgangen ist.

 

Das Datenmonitoring wird in Deutschland von der Stiftung Elektro-Altgeräte Register vorgenommen. Es werden die Daten der Kommunen, Hersteller oder Vertreiber gesammelt und an die EU gemeldet. Zusätzlich unterstützt die Behörde die Fortentwicklung auch auf internationaler Ebene und kümmert sich um die Öffentlichkeitsarbeit.

Was sagt das Umweltbundesamt dazu?

Das Bundesumweltamt beruft sich darauf, dass die Studie bereits einige Jahre alt ist und der Vergangenheit angehört. Schon allein durch die Rücknahmepflicht der Händler habe sich einiges geändert. Die Sammelquote konnte erhöht werden und ist heute durchaus transparent. Möchte man als Händler Elektrogeräte ins Ausland exportieren, müssen diese beweisen, dass diese nicht defekt sind. Dadurch soll der illegale Handel von Schrott unterbunden werden. Eine erste Bilanz kann aber erst im Jahr 2018 gezogen werden. 

Unterschied zwischen Theorie und Praxis

Experten schätzen aber, dass es zwischen Theorie und Praxis einen Unterschied gibt. Sie bestreiten ebenfalls, dass die Studien veraltet sind. Die Ergebnisse stammen aus aktuellen Zahlen und sind belegbar, auch wenn sie statistisch hochgerechnet wurden. Es gibt nämlich keine offiziellen Zahlen zu der Menge die an Elektroschrott wirklich anfällt.

 

Auch dass sich die Entsorgung verbessert hat wird angezweifelt. Stoffströme werden nämlich nach wie vor nicht richtig erfasst, weshalb es auch keine genauen Zahlen geben kann. Ebenfalls wird kritisiert, dass nur große Händler die Altgeräte zurücknehmen müssen. Dadurch wird der Anreiz für den Verbraucher das Gerät auch wirklich zurückzugeben nicht erhöht. Da auch nur die Menge erfasst wird, ist die Quote so hoch, wenn schwerer Schrott anfällt. Dass sich die Qualität und tatsächlich Menge an gesammeltem Elektroschrott aber dadurch geändert hat, kann nicht bewiesen werden. 

 

Es gibt also noch viel zu tun um die wertvollen Ressourcen zu schonen und damit die Umwelt weniger zu belasten. Hier ist aber nicht nur der Gesetzgeber gefragt, sondern auch jeder Verbraucher selbst.